Birgit Jürgenssen

Rankings
Galerie Hubert Winter, Wien
09.01.15 bis 21.02.15

1984, Birgit Jürgenssen war bereits zwei Jahre an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse von Arnulf Rainer als Lehrbeauftragte tätig, wollte sie dem etwas lähmenden Unterrichtsbetrieb entgegenwirken und nach Absprache mit Arnulf Rainer wurden drei Aktmodelle engagiert, die in spielerischem Handgemenge, ringend den zeichnenden und fotografierenden StudentInnen einen Weg zur Kunst bahnen sollten. Dass diese wunderbare Gelächterschlacht, dieses grandiose In- und Miteinander der drei Frauen dokumentiert wurde, alleine dies ist ein Verdienst der Künstlerin.

1999 nahm sich Birgit Jürgenssen den lange verwahrten Fotografien noch einmal an und sie sah das empfindsame Frauenbild in ihnen, sie sah auch die "neue weibliche Pathosformel" (Elisabeth von Samsonow), und sie transformierte diese zu „Lichtbildern“, bearbeitet zärtlich mit Badegel. Elisabeth von Samsonow schreibt 1999 in ihrer Ausstellungskritik zu den Arbeiten: "Birgit Jürgenssen hat die Bilder der Erdenschwere, die ringenden Frauen anhaftet und sie gewissermaßen herunterzieht, entledigt und sie in ein leichteres, luftiges Sein aufrücken lassen, indem sie die emblematischen und in ihrer energetischen Ballung doch statuarisch wirkenden Gruppen mit Flüssigkeiten zur Interaktion gebracht und dann photographiert hat. (...) Im Fond der Kosmetik erblickt man die wilde Natur unmittelbarer Handgreiflichkeit, als deren sublimierte Form das friedliche Hantieren mit den schönen Ölen gelten kann. Rauft sich, wer das Schöne will, ästhetisch nach oben?“. mehr

Zu sehen waren die von der Künstlerin „Rankings“ genannten Arbeiten erstmalig 1999 in der Ausstellung formlos in unserer Galerie.

 

zum Anfang