Die Sammlung #3

21er Haus, Belvedere, Wien
21.06.13 bis 10.11.13

Ausstellungsort: 21er Haus

Die regelmäßig wechselnde Sammlungspräsentation zeitgenössischer Kunst im 21er Haus bietet einen Einblick in die österreichische Kunstproduktion im internationalen Kontext. Die aktuelle Aufstellung Die Sammlung #3 umfasst Arbeiten von den 1940er-Jahren bis hin zu jungen Positionen aus den sich permanent weiterentwickelnden Sammlungen des Belvedere sowie der Artothek des Bundes, verknüpft mit nationalen wie internationalen Leihgaben. Die Sektion Freiheit – Form – Abstraktion stellt Werke der heimischen Nachkriegsmoderne zeitgenössischen Positionen gegenüber und zeigt inhaltliche wie formale Gemeinsamkeiten auf. Auf der Suche nach einer neuen Identität und Formensprache bediente man sich nach dem Zweiten Weltkrieg der geometrischen Konstruktion, der reduzierten Abstraktion oder der gestischen Malerei. Diese formalistischen Tendenzen spiegelten sich in internationalen Strömungen wie dem Tachismus/Informel in Paris oder dem abstrakten Expressionismus in New York wider, und in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten entwickelte sich die Abstraktion als Genre zu einer Weltsprache. Auch in den vergangenen 20 Jahren griffen Künstlerinnen und Künstler die ungegenständliche Malerei in Form der freien Geste, des Konstruktivismus oder der monochromen Reduktion auf. Im Bereich Zeichen – Bild – Objekt liegt der Fokus auf dem Verschwimmen von Grenzen zwischen Bild und Zeichen, Schrift und Sprache, Objekt und Idee. Das Spiel zwischen Signifikat und Signifikant – dem Bezeichneten und dem Bezeichnenden  – sowie deren ungeklärter Status werden thematisiert, wobei auch auf die Struktur unseres Wahrnehmungsprozesses und die Übersetzung des Gesehenen in Sprache verwiesen wird. Körper – Psyche – Performanz handelt schließlich von sozialen Normierungen und deren Verhandlung in der Kunst seit den 1960er-Jahren. Als Ausgangspunkt dienen Konstruktionen des Selbst und deren Repräsentationen, die von einem spannungsreichen Verhältnis zwischen der Psyche, dem Sozialen und dem Akt der Verkörperung geprägt sind. Vor allem im Hinblick auf Körper und Geschlecht werden Stereotype und Konventionen thematisiert, die sich beispielsweise in Rollenzuschreibungen und deren gesellschaftlicher Legitimation äußern. mehr

 

Zu sehen sind Arbeiten von Marc Adrian, Josef Albers, Ei Arakawa & Nikolas Gambaroff, Martin Arnold, Richard Artschwager, Joannis Avramidis, Josef Bauer, Herbert Bayer, Martin Beck, Linda Bilda, Mel Bochner, Andy Boot, Marcel Broodthaers, Günter Brus, Jean-Marc Bustamante, Gerard Byrne, Adriana Czernin, Carola Dertnig, Heinrich Dunst, VALIE EXPORT, Michael Franz & Nadim Vardag, Johann Fruhmann, gelatin, Roland Goeschl, Franz Graf, Ilse Haider, Jenny Holzer, Lisa Holzer, Judith Hopf, Damien Hirst, Anna Jermolaewa, H+H JOOS, Birgit Jürgenssen, Johanna Kandl, Michael Kienzer, Kiki Kogelnik, Peter Kogler, Joseph Kosuth,  Richard Kriesche, Elke Silvia Krystufek, Hans Kupelwieser, Maria Lassnig, Thomas Locher, Sarah Lucas, Paul McCarthy, Josef Mikl, Otto Muehl, Oswald Oberhuber, Silke Otto-Knapp, Michael Part, Helga Philipp, Rudolf Polanszky, Arnulf Rainer, Lois Renner, Gerwald Rockenschaub, Anja Ronacher, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Allen Ruppersberg, Peter Sandbichler, Stefan Sandner, Markus Schinwald, Stefanie Seibold, Cindy Sherman, Daniel Spoerri, Curt Stenvert, Josef Hermann Stiegler, Rudolf Stingel, Josef Strau, Thaddeus Strode, Rosemarie Trockel, Walter Vopava, Martin Walde, Peter Weibel, Lawrence Weiner, Franz West, Sue Williams, Erwin Wurm, Gregor Zivic, Heimo Zobernig, Leo Zogmayer.

 

Kuratoren Severin Dünser, Axel Köhne und Luisa Ziaja

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