Die Ausstellung ON STAGE widmet sich den variantenreichen Formen des Bühnenhaften und des Rollenspiels in der Kunst seit der Zeit um 1960. Im Rahmen einer traditionskritischen Neoavantgarde kamen damals verstärkt performative und aktionistische Kunstformen auf, die den Künstler*innen – oft vor versammeltem Publikum – bühnenartige Präsenz verliehen. Der Wiener Aktionismus mit seiner provokanten und zeitkritischen Theatralik zählt ebenso dazu wie das literarische cabaret der Wiener Gruppe, das in der Tradition des dadaistischen Theaters steht, oder die Fluxus-Bewegung mit ihrem medialen Crossover. Diesen männerdominierten Kunstrichtungen gegenüber etablierte sich eine feministische Szene, in der die Auswirkungen patriarchaler gesellschaftlicher Hierarchien auf geschlechtliche Rollenbilder kritisch hinterfragt wurden. Sie bilden die historische Basis für neuere Positionen, die sich gegen konservativ bestimmte Geschlechterrollen und Identitätsbilder sowie gegen Rassismus und Kolonialismus wenden. In weiteren Themenfeldern finden sich musikalische und filmische Inszenierungen, (Selbst-)Darstellungen und Rituale des Kunstbetriebes sowie Werke, in denen Betrachter*innen zu Akteur*innen werden. Die Ausstellung zeigt ca. 150 Werke und Werkserien, die vorwiegend aus der mumok Sammlung stammen. mehr
Kuratiert von Rainer Fuchs