Sylvia Ferino-Pagden (Hrsg.)
Wir sind Maske
Ausst. Kat. Völkerkundemuseum Wien (Wien: Silvana Editoriale, 2009), S. 358–359, 367–368.

Die Maske, das "künstliche Gesicht", ist Teil der frühesten künstlerischen Produktion der Menschheit überhaupt und diente über alle Zeiten hinweg in den unterschiedlichsten Kulturen stets als Instrument und Medium lebens- oder/und zivilisationsstiftender Prozesse: im Toten-, Erinnerungs- und Ahnenkult, in Riten der Verwandlung und Erneuerung, als fundamentale Ausdrucksform in Mysterienspielen und im Theater, als Teil höfischer Festzüge, doch letztlich auch zum Schutz, zur Camouflage und - insbesondere in moderner Zeit - zur wenigstens äußerlichen Sanierung des Ichzerfalls. Neu an dieser Präsentation - über den breit gefächerten zeitlichen und kulturellen Rahmen hinaus - ist vor allem der Versuch, die Masken der bisher konzeptuell und museal getrennten Kulturen der europäischen und außereuropäischen Länder anhand einer Gliederung nach Funktionen wirkungsvoll miteinander in Beziehung zu setzen.

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