Female Trouble. Die Kamera als Spiegel und Bühne weiblicher Inszenierungen
Seit der Erfindung der Fotografie vor nahezu 170 Jahren haben vor allem Frauen das technische Medium genutzt, um sich in Rollenspielen und Maskeraden zu inserieren. Neben der experimentellen Lust, das Ich immer wieder neu zu erschaffen, diente die Kamera auch als Möglichkeit , Klischees weiblicher Repräsentation infrage zu stellen. Das Spiel mit dem Ewigweiblichen war ud ist auch heute noch stets eine Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Identität, ihrer gesellschaftlichen und politischen Definition sowie deren Überschreitung.
Im Fokus der durchgehend farbig bebilderten Publikation mit Essays von Elisabeth Bronfen, Inka Graeve Ingelmann und Abigail Solomon-Godeau stehen zeitgenössischen Künstlerinnen wie Cindy Sherman oder Pipilotti Rist, die mithilfe von Fotografie und Videokunst das Bild des Weiblichen untersuchen, es dekonstruieren und neu bestimmen. Zugleich spannt der Band den Bogen ins 19. und frühe 20. Jahrhundert, wo Frauen wie die Comtesse de Castiglione oder die Künstlerinnen Claude Cahun und Florence Henri die Fotografie als Mittel der (Selbst-)Inszenierung und -befragung entdeckt haben.